Ein Bauer lebt zufrieden in einem
Dorf. Seine Nachbarn beneiden ihn, weil er als einziger ein Pferd besitzt, das
ihm bei der Arbeit hilft.
„Du hast es gut.“ Sagen sie oft zu
ihm.
„Für irgendwas wird’s gut sein.“
Antwortet er.
Eines Morgens geht er zur Weide und
muss feststellen, dass das Pferd verschwunden ist.
„Da hast du aber Pech.“ Schütteln die
Nachbarn bedauernd den Kopf.
„Für irgendwas wird’s gut sein.“
Antwortet er wieder.
Nach drei Tagen sieht der Bauer
morgens am Horizont eine Staubwolke näher kommen. Sein Pferd kommt heran
galoppiert, gemeinsam mit vier Stuten.
„Du hast aber Glück. Jetzt hast du
nicht nur ein Pferd, sondern sogar fünf Pferde.“ Die Nachbarn schauen neidisch
zu ihm herüber.
„Für irgendwas wird’s gut sein.“ Ist
das einzige, was er erwidert.
Nach einiger Zeit geschieht ein
großes Unglück. Sein Sohn fällt auf dem Acker in einen Abgrund und bricht sich
beide Beine.
„So ein Pech. Jetzt kann dir dein
Sohn gar nicht mehr helfen, und du musst alles alleine machen.“ Alle sind sich
einig, dass das ein wirklich schwerer Schicksalsschlag ist.
„Für irgendwas wird’s gut sein.“ Mehr
sagt der Bauer nicht.
Dann verändert sich die Stimmung im
Land, die Armee wird mobil gemacht. Alle jungen Männer werden ins Heer
eingezogen und müssen in den Krieg ziehen. Alle im Dorf sind tief betrübt.
„Was hast du doch für ein Glück, dein
Sohn muss nicht in den Krieg ziehen.“ Viele junge Männer kommen nicht wieder.
Die Nachbarn, deren Söhne im Krieg gefallen sind, schauen den Bauern verzweifelt
und böse an. „Das ist nicht gerecht.“
Auch jetzt sagt der Bauer nur. „Für
irgendwas wird’s gut sein.“
Eine wahrhaft yogische Haltung. Es
gibt viele Dinge in unserem Leben, die wir in die Hand nehmen und ändern und
verbessern können. Es gibt aber auch vieles, das wir nicht ändern können. In
solchen Situationen hilft diese innere Haltung. Ich erlebe sie auf meiner
Yogamatte :)
www.kumud.de